Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass Online-Glücksspiele stark an Popularität gewonnen haben. In Zeiten des Lockdowns suchen viele Menschen nach Möglichkeiten, ihre Zeit zu vertreiben.
Die Corona-Pandemie hat in der ganzen Welt einen Ausnahmezustand herbeigeführt. Viele Menschen haben ihren Job verloren, mussten mit deutlich weniger Geld auskommen oder hatten während des Lockdowns schlichtweg Langeweile. Die Wirtschaft lag während der Hochzeiten der Pandemie am Boden und in vielen Ländern herrschte Ausnahmezustand.
Einige Unternehmen konnten die Krise jedoch als Chance sehen, sich neu aufzustellen oder sogar zu steigern. Das galt auch für die Online-Glücksspielindustrie. In Zeiten von Social Distancing und Selbstisolation bietet das Online-Glücksspiel den Vorteil, dass es bequem von zu Hause aus gespielt werden kann. Die finanziell angespannte Situation und die ungewohnte Freizeit führen dazu, dass Menschen ihr Glück im Online Casino versuchen. In unserem Artikel klären wir Dich über die Risiken und die Corona-Pandemie bedingte Förderung des Online-Glücksspiels auf.
Die Chance, im Online-Glücksspiel an virtuellen Spielautomaten oder im Online Poker echtes Geld zu gewinnen, lockt viele Menschen an. Die Vielfalt der Angebote und die permanente Verfügbarkeit der Online Casino Spiele geben den Spielern die Möglichkeit zu spielen wann und wo sie wollen. Spieler sollten sich aber immer bewusst sein, dass auch das Risiko des Verlustes besteht. Der Bezug zum realen Geld geht schnell verloren und eine soziale Kontrolle fehlt. Eine neue Analyse der GREA und Sucht Schweiz zeigt, dass vor allem jüngere Menschen, Personen mit niedrigem Einkommen oder einem tiefen Bildungsabschluss problematisches Spielverhalten aufzeigen. Die Programmleitung von “Spielen ohne Sucht”, Nadja Rimann erklärt, dass diese Menschen besonders empfänglich für den Lockruf vom schnellen und großen Gewinn seien. Die Werbung spricht diese Personen gezielt an. Jedoch kann Glücksspielsucht laut Rimann in allen gesellschaftlichen Gruppen vorkommen.
Das Risiko des Verlustes ist meist weitaus größer als die Chance, Geld zu gewinnen. Online-Glücksspiele erhöhen durch ihre ständige Verfügbarkeit die Suchtgefahr enorm. Durch die Anonymität des Internets können Betroffene ihr Problem allerdings für lange Zeit verbergen. Zu Hause gibt es weniger soziale Kontrollen als in Spielhallen, etc.. Spielende haben meistens keine Menschen um sich herum, die ihnen Grenzen aufzeigen. Somit können nach dem Motto “Online zocken ohne Ende” Zeit und Geld schnell verspielt werden, ohne dass der Betroffene es bewusst bemerkt. Jan Böhmermann äußerte sich hierzu ebenfalls im ZDF Magazin Royale: “Man kann sein Geld schön alleine auf dem Sofa verlieren. Ohne Öffnungszeiten, ohne dass ich mir eine Jogginghose anziehen muss. Live your life the Knossi way.” (Mehr zum Thema Glücksspielstreaming auf Twitch findest Du in unserem Beitrag “Online Glücksspiel auf Twitch - nur harmloses Gaming?”.) Man sitzt in bequemer Kleidung oder sogar noch im Schlafanzug vor dem Laptop und “zockt einfach ein wenig”. Dass dabei Stunden verloren gehen und echtes Geld verspielt wird, gerät in den Hintergrund. Die ständige Verfügbarkeit von zu Hause aus, in der U-Bahn, am Arbeitsplatz oder wo auch immer man ein Mobilgerät parat hat, erhöht die Suchtgefahr enorm.
Das nächste große Problem des Online-Glücksspiels ist die Verschuldung (Mehr erfährst Du in unserem Artikel “Verschuldung durch Online-Glücksspiel”). Viele Spieler neigen dazu, mehr Geld auszugeben, als ihnen eigentlich zur Verfügung steht. Es entsteht der Glaube, dass irgendwann der große Gewinn kommen würde. Hohe Schulden sind die Folge.
Laut aktuellen Studiendaten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind in Deutschland etwa 430.000 Menschen von einem problematischen Glücksspielverhalten oder einer Glücksspielsucht betroffen.
Die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Spielsucht nimmt stetig zu. Experten aus Österreich schätzen, dass ca. 60.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Österreich an einer Glücksspielsucht leiden. Auch Studierende tappen immer häufiger in die Schuldenfalle des Online-Glücksspiels. Sie nehmen Kredite auf, um ihr Spielverhalten zu finanzieren. Dies kann schnell zu einer Abwärtsspirale führen: Um die Schulden zu begleichen, muss noch mehr gespielt und noch mehr Geld verloren werden.
Die Kampagne des Programms “Spielen ohne Sucht” richtet den Fokus unter anderem auch auf das jüngere Publikum. Bei vielen Spielenden hat sich gezeigt, dass sie bereits in jungen Jahren erstmals mit Online Casino Angeboten in Kontakt kamen. Die Folgen der Spielsucht können verheerend sein: Verluste von Ersparnissen, Kriminalität, soziale Isolation und in schweren Fällen sogar Selbstmordgedanken. Experten raten dringend dazu, bei Verdacht auf Glücksspielsucht professionelle Spielsucht-Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt zahlreiche Organisationen und Beratungsstellen, die bei der Bekämpfung der Spielsucht helfen können.
Die Casinos vor Ort mussten wegen Corona schließen und auch sonstige Spielangebote waren pandemiebedingt nur eingeschränkt verfügbar. Deshalb haben die Online Casino Anbieter ihre Werbeanzeigen für die neuen Online Angebote spürbar erhöht. Auch Georg Stecker, Vorstandssprecher des Interessenverbandes der Spielhallenbetreiber in Deutschland hat die erhöhte Zunahme von Werbung in diesem Bereich angesprochen: „Wir schätzen, dass die Werbeumsätze im Bereich illegaler Online-Casinos im Vergleich zum Vorjahr um mindestens die Hälfte gestiegen sind.“.
Laut eines Berichts der BZgA hat Glücksspielwerbung drei von zehn der Spieler:innen dazu animiert, mit dem Spielen anzufangen. Online Casino Betreiber werben gezielt um Spieler und nutzen teilweise den direkten Bezug zur Corona-Krise mit Slogans wie “Corona-freies Glücksspiel”. Die Ergebnisse der Studie der BZgA geben aber auch Hinweise darauf, dass die Schließungen der örtlichen Casinos während der beiden Lockdowns auch positive Auswirkungen auf das Spielverhalten hatten. Deshalb könnten künftig temporäre Schließungen der Casinos in der Zukunft für Spieler eine Möglichkeit darstellen, über ihr unkontrolliertes Spielverhalten nachzudenken oder das Spielen gänzlich zu beenden. Die Schließung der örtlichen Casinos ergab in den beiden Lockdownphasen nach der Studie der BZgA keinen bedeutenden Anstieg der Glücksspiel Probleme. Im Ergebnis verneint die Studie also einen nennenswerten Anstieg der Zahl der Online-Spieler. Dennoch müsste Werbung für illegale Online-Angebote strengeren Restriktionen unterworfen werden. Ilona Füchtenschnieder, Vorsitzende des Fachverbands Glücksspielsucht, sieht die Schließungen als unerwartete Chance zum Ausstieg für Spielsüchtige. Sie macht aber auch auf andere Spieler aufmerksam, die “unendlichen Spieldruck” verspüren. Einige davon seien bereits zum Online-Glücksspiel übergegangen.
Nach einer Studie der Universität Hohenheim sollte geprüft werden, ob die Corona-Pandemie einen Einfluss auf das Glücksspielverhalten der Allgemeinbevölkerung in Deutschland hat. Die Ergebnisse zeigten, dass 66,9% der Befragten keine Glücksspiele konsumierten, während bei 33,1% ein Spielkonsum während der Corona Pandemie vorlag.
Von den 33,1% mit Spielkonsum war dieser bei 16,5% wegen subjektiv erhöhtem Stress aufgrund der Restriktionen reduziert. Bei 12,7% der Studienteilnehmer:innen blieb der Spielkonsum unverändert. Die Online Befragung zeigte bei 3,8% der Befragten einen erhöhten Spielkonsum der Spieler.
Auch eine Studie der Universität von Bristol untersuchte die Auswirkungen der Corona Pandemie auf das Online-Glücksspiel Verhalten der Bevölkerung. In ihrer Zeitschrift für Glücksspiel-Studien wurde die Befragung von 2632 jungen Erwachsenen veröffentlicht. Zwar wurden aufgrund der verschiedenen Lockdowns insgesamt weniger Glücksspiele gespielt. Es gab jedoch einen Zuwachs an Kunden bei den Online-Glücksspielen. Starker Alkoholkonsum spielte bei der Spielhäufigkeit eine große Rolle. Menschen, die bereits vor der Pandemie regelmäßig um Geld spielten, wechselten zu den Online Casinos. Vermehrte Werbung für Online-Glücksspiele wirkte sich ebenfalls auf das vermehrte Spielverhalten aus.
Statistiken zeigen, dass jährlich zwischen 1,5 bis 2 Milliarden Euro durch Online-Glücksspiele in Deutschland umgesetzt werden. Weltweit schätzen Experten eine Größenordnung von über 60 Milliarden Euro. Die Gefahr der Online Glücksspielsucht und der hohen Verschuldung sollte für jeden Menschen dazu führen, vom Glücksspiel im Internet Abstand zu nehmen.
Wenn Du auch in Corona-Pandemie Zeiten Dein Geld im Online Casino verloren hast, helfen wir Dir einfach, digital und ohne Kostenrisiko, Deine Spielverluste aus dem Online-Glücksspiel zurückzuholen.
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